Mäßige Quoten und keine Ideen – Der Kommentar

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Am 19. Mai 2005 geht die aktuelle Staffel von „ER“ zu Ende. Ob die kreativen Köpfe hinter dem Mediziner-Drama den stetigen Quotenfall stoppen können, blebit abzuwarten.

Nach 11 Jahren kommt die Serie in die Jahre und braucht frischen Sauerstoff, um wieder richtig durchatmen zu können. Dasselbe gilt übrigens für die Fans, die in den letzten Jahren immer seltener einschalteten. Trotzdem hat NBC den Vertrag um weitere 2 Jahre verlängert (Newslink).

Zum Start im Jahr 1994 bestand das Team aus Anthony Edwards als Dr. Mark Green, George Clooney als Dr. Doug Ross, Juliana Margulies als Schwester Carol Hathaway, Eriq LaSalle als Dr. Peter Benton und Noah Wyle als -damals noch etwas tollpatschig- Praktikant John Carter. Letzterer ist der Serie bis in die elfte Staffel treu geblieben, wird sich nun aber auch verabschieden (Newslink).

Zwar sind die Quoten für NBC Verhältnisse immer noch ganz gut, aber es ist allgemein bekannt, dass der Sender derzeit auf der ganzen Linie unter Quotendruck geraten ist. Die beliebtesten Serien gehören nun anderen Sendern, darunter „CSI: Crime Scene Investigation“ und „Without A Trace“.

Ob es die Drehbuchautoren schaffen, dem Drama neues Leben einzuhauchen, bleibt abzuwarten. Im Falle anderer Serien hat so etwas schon geklappt. „NYPD Blue“ hatte ein paar schwache Staffeln, verabschiedete sich aber mit einem sehr guten Finale und mit Top-Quoten. Auch „The West Wing“ ist derzeit wieder in aller Munde, was nach der schlechten letzten Staffel ein kleines Wunder ist.

Noah Wyle wird in den folgenden beiden Staffeln für jeweils vier Folgen zurückkehren, doch mussten sich die Autoren wohl eingestehen, dass sie den Charakter in eine Sackgasse getrieben haben.

Maura Tierney’s Abby Lockhart leidet nach einigen guten Folgen mit Gaststar Sally Fields in der letzten Staffel unter Blutarmut. Anders kann ich mir die müden Auftritte nicht erklären. Nachdem sie schon ganz unten war, hat sie eigentlich mal eine Portion Glück verdient. Ob die Autoren allerdings ebenfalls darauf kommen, bleibt abzuwarten.

Kerry Weaver (Laura Innes) ist nach den Vorfällen in der letzten Staffel, kaum noch zu sehen. Mich stört das eigentlich nicht, aber dann sollte man sie doch besser komplett aus der Serie herausschreiben. Derzeit trägt sie in keiner Weise zum Erhalt des Zuschauerinteresses bei.

Clooney-Nachfolger Goran Visnjic alias Dr. Luka Kovac tritt mit seinem Charakter derzeit auch auf der Stelle. Vielleicht sollte man ihm eine neue Familie verpassen oder die aussichtsreiche Romanze mit seiner Kollegin Samantha (Linda Cardellini) vertiefen.

Einziger Lichtblick ist derzeit Parminder Nagra’s Neela Rasgorta. Sie hat ernste, aber auch sehr witzige Momente, die die junge Schauspielerin perfekt meistert. Ein wenig erinnert mich ihre Rolle an Dr. Carters Anfänge. Man gebe ihr mehr Raum zur Entfaltung, dann könnte sie die Serie retten.

In den letzten Jahren verkamen einige Staffel zu kitschigem Soap-Müll. Der Fokus sollte wieder mehr bei den Patienten liegen. Das hat die Serie am Anfang aufregend und interessant gemacht.

Quelle: chicagotribune.com