4×05 – Die Kolonie im Wald | Try the Pie

„Try the Pie“ war eine dermassen grandiose Episode, die in der Mythologie einen großen Sprung machte und einige düstere, erschreckende und böse Zukunftsaussichten offenbarte, die einem ordentlich Gänsehaut bereitete. Die Serie nahm mit dieser überaus fabelhaften Episode ordentlich an Fahrt auf. Gut, dass man dieses Mal auf das Konzept mit den Schicksalsschlägen von promizin-positiven Menschen verzichtete und sich stattdessen auf die Mythologie konzentrierte. Diese Stories waren in den ersten vier Episoden eher ein Hindernis, auch wenn einige wirklich gut waren. Von daher freute es mich sehr, dass diese Episode sich ausschließlich auf die Mythologie konzentrierte.

Endlich rückte Maia wieder in den Mittelpunkt, während sie in den bisherigen Episoden der vierten Season nur im Hintergrund stand. Bei Maias Albträumen lief es mir eiskalt den Rücken runter. Alle Menschen mit Fähigkeiten standen in einer Schlange, wurden anscheinend nach bestimmten Kriterien aussortiert und gegen ihren Willen in verschiedene Räume gebracht. Und die Menschen trugen alle gelbe Armbänder. All das erinnerte ziemlich stark an die nationalsozialistische Zeit mit den Konzentrationslagern. Waren das wirklich nur Albträume? Ich glaube, dass das Visionen war. Maia hatte mit ihren Zukunftsvisionen bisher immer recht behalten. Wenn diese Zukunft wirklich eintreten sollte, stehen sehr düstere Zeiten für die Menschen mit Fähigkeiten an und das betrifft alle 4400 und alle promizin-positiven Menschen.

Kyle und Isabelle fanden Jordan Collier in den Wäldern bei Evanston. Das erste Aufeinandertreffen der drei Charaktere war großes Kino, besonders wie ängstlich Isabelle war, als sie Jordan sah. Die darauffolgenden Sequenzen mit Jordan, Kyle und Isabelle waren allesamt spitze und besaßen enorm viel Intensität, vor allem wenn mal bedenkt, dass Jordan in Season 2 von Kyle erschossen wurde und mit Isabelle in Season 3 auf Kriegsfuss stand. Und jetzt? Nun stehen Kyle und Isabelle auf Colliers Seite und schlossen sich Colliers Bewegung an. Krasse Entwicklung. Dass Jordan so schnell innerhalb einer Episode an die Prophezeiung glaubte, fand ich zwar etwas merkwürdig, aber nun gut, damit kann man leben. Genial war der Schluss, als Jordan zu seiner Gruppe sagte, dass sie sich nun auf den Weg nach Seattle machen werden, um sich dort niederzulassen. Ein bombastischer Schluss. Jordan und seine Leute sind mit Sicherheit in Seattle nicht willkommen und damit werden Maias Visionen immer wahrscheinlicher. Demnächst wird es in Seattle ordentlich krachen.

Schon zu Beginn, als Tom im Diner von Evanston war, merkte ich schon, dass da was faul war. Dass sich später herausstellte, dass die dort lebenden Menschen alle Fähigkeiten haben, war in der Tat eine tolle Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Durch die Erfahrungen, die Tom in dem Dorf sammelte, realisierte er, dass die Einwohner von Evanston zwar keine Feinde sind, aber er sah aber auch, dass das Promizin immer noch verteilt wird. Er war nach wie vor gegen die Verteilung des Promizins, weil die 50:50 Chancen ziemlich schlecht sind. Die Unterhaltungen zwischen Tom und Kyle waren richtig herzerwärmend, vor allem das letzte Gespräch, als Tom Kyle sehr deutlich zeigte, dass er nicht an dasselbe glaubt wie sein Sohn. Somit werden die beiden Männern sich beim nächsten Mal als Feinde gegenüberstehen. Die Sequenz war sehr intensiv, als Kyle weinte, als Jordans Männer Tom ein Sedativ verabreichten.

Die Story mit Shawn und seinem politischen Gegner Gabriel Hewitt war vielversprechend und ein Teil von Maias Visionen, was die Story letztendlich so spitze machte. Hewitts Aussage gegenüber Shawn, dass er mehr Ambitionen hat als nur Stadtrat zu werden, machte ihn zu einem gefährlichen Gegner der 4400 und der promizin-positiven Menschen. Dass Diana gleich zu Shawn ging und mit ihm über Maias Albträume redete, kam zwar etwas überraschend, zeigte aber, dass die Frau Vertrauen Shawn hat. Wird Shawn es schaffen seinen Gegner zu stoppen? Auf den weiteren Verlauf der Story bin ich schon sehr gespannt.