3×01 – Alle Zeit der Welt | Time Has Come Today

„Time Has Come Today“ war ein dramatischer und sehr intensiver Seasonauftakt, der genau meinen Geschmack traf. Die Episode war in meinen Augen perfekt und man könnte sie sich immer und immer wieder anschauen.

Merediths Monologe zum Thema „Zeit“ waren mit das Beste, was ich je bei Grey’s Anatomy sah. Die Worte beinhalteten so viel Wahrheit und manchmal konnte man sehr gut nachempfinden, von was Meredith sprach. Es war brillant und auch beängstigend, wieviel Wahrheit in diesen Worten steckte. Die Zeit ist unser bester Freund, aber auch unser schlimmster Feind. Das im ständigen Widerspruch zu sehen, war grandios. Die Flashbacks der einzelnen Charaktere waren sehr aufschlussreich, auch wenn man bei einigen schon wusste, was damals vorfiel. Aber trotzdem war es sehr interessant es auch mal zu sehen. Die Erinnerungen bildeten einen Kreis und zeigten, was die Charaktere empfinden und wie sie damit umgehen. Und man bekam dadurch einen besseren Einblick ins Gefühlleben der Charaktere. Toll war auch zu sehen, wie die ganzen Charaktere sich zum ersten Mal kennenlernten.

Arme Izzie. Sie war mit ihren Nerven am Ende und konnte nicht mehr. Sie lag die ganze Nacht auf dem Boden im Badezimmer und rührte sich nicht vom Fleck. Ihre Gespräche mit George, Cristina und Meredith waren Drama von feinsten und intensivierten Izzies verzweifeltes Gefühlschaos noch zusätzlich. Auch waren die Inszenierungen so toll, als man Izzies Gesicht ganz nah vor sich hatte. Es war brillant. Gegen der Ende der Episode konnte Izzie aufstehen und war bereit das Promkleid abzulegen. Ein mutiger Schritt und vor allem ein Schritt nach vorne.

Callie war richtig knuffelig. Die Frau wird mir von Episode zu Episode immer sympathischer. Sie machte sich Sorgen um George, weil er in der Quarantäne war. Aber George konnte ihr trotz Dereks Ratschlag nicht sagen, dass er sie liebt, auch wenn er sie noch nicht wirklich liebt.

Meredith muss sich entscheiden. Derek oder Finn? Diese Sequenzen waren so grandios intensiv, als Derek Meredith sagte, dass er sie liebt und sie dabei feuchte Augen bekam. Zudem war auch die musikalische Untermalung sehr tiefgründig. Und dann gab es auch noch Finn, der zu Meredith sagte, dass er jemand Gutes für sie ist. Eine Qual der Wahl. Addison war so grandios, als sie Merediths Slip fand und es dann nach einem Waschmaschinendurchgang in eine Plastiktüte legte. Da musste ich kräftig lachen. Auch Addison kämpfte mit sich selbst und ihren Fehler, dass sie damals mit Mark schlief. Die Ehe hat definitiv keine Chance mehr. Wie denn auch? Derek realisierte, dass er einen Fehler begang, als er zurück zu seiner Frau ging und Meredith sitzen ließ. Und Addison realisierte vor längerem schon, dass Derek sie nicht mehr liebt. Die Triangle-Story mit Meredith, Derek und Addison bleibt weiterhin turbulent und dramatisch.

Die zwei Patientenstories waren klasse, besonders die mit Omar und Miranda. Sie war sehr heftig und äußerst emotional. Besonders Omars Zustand, als er vom Tod seiner Frau hörte, war ergreifend und war Drama auf höchstem Niveau. Auch Miranda war spitze, besonders ihre Worte waren gefühlvoll und tiefgründig ohne Ende. Tolle Story, die Shonda Rhimes da schrieb.

Was war mit Cristina los? Ich gehöre zu den wenigen Leuten, die Cristina nicht mögen. Jedoch im Seasonauftakt war sie wirklich gut und vor allem sympathisch. Ihr emotionaler Ausbruch bei Burke überraschte mich. Sonst war sie immer eine eiskalte Frau, die keine Feelings hatte und jetzt? Hoffentlich bleibt das so. Die Charakterentwicklung von Cristina gefällt mir bisher ganz gut.

Adele stattete ihrem Mann einen Besuch ab und stellte ihn vor die Wahl: Sie oder das Krankenhaus. Man kann Adele keinen Vorwurf machen. Wie denn auch? Sie wartete jahrelang auf ihren Mann und jetzt hatte sie endgültig die Schnauze voll. Dass sie überhaupt so lange durchhielt, war schon ein Wunder. Ich glaube nicht, dass Richard sich zur Ruhe setzen wird.