Stargate: The Ark of Truth – Quelle der Wahrheit | Stargate SG-1: The Ark of Truth (2008)


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    dayzd
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    Die Ark of Truth war ein exzellenter Einfall von Robert C. Cooper, weil sie bestens zu den Grundelementen der Ori-Storyline passte. Normalerweise hätte man mit einer „richtigen“ Waffe gerechnet, aber das war die Ark of Truth keinenfalls. Sie entsprach dem Glauben der Antiker und der Ori. Die Antiker wollten mit dieser Lade den Ori-Anhängern die Wahrheit zeigen, dass die Ori falsche Götter sind. Aber sie entschieden sich dagegen, weil sie dann genau wie die Ori wären, die anderen Menschen ihren Glauben bzw. Willen aufzwingen. Die Ark of Truth war eine Waffe, die auf religiösem und philosophischem Hintergrund basierte. So gesehen kann es keine mächtigere Waffe als die Lade geben, weil konventionelle Waffen zum einen fehl am Platz wären und zum zweiten nicht den Grundsätzen der Ori-Storyline entsprechen würden.

    Allerdings war es in meinen Augen ein Fehler, dass die Ark of Truth in Season 9 und 10 kein einziges Mal erwähnt wurde. Deswegen büßte die Story mit der Lade im Movie etwas an Glaubwürdigkeit ein, was schon sehr schade war, denn Robert C. Cooper schrieb eine tolle und vom Inhalt her starke, überzeugende Story. Jedoch hätte man einen besseren Übergang zwischen Serie und Movie nehmen sollen. Der Film begann sofort mit der Einführung der Lade, ohne dass in der Serie etwas davon bekannt war. Sicherlich ist das für Zuschauer, die die Serie nicht gesehen haben, ganz gut, aber für die hartgesonnenen Fans ist das nicht zufriedenstellend. Man überrumpelte sie regelrecht damit, was keinenfalls positiv zu bewerten ist. Man war von den Autoren gewöhnt, dass sie gut durchdachte Storylines auch plausibel mit überzeugenden Übergängen umsetzen können. Das können sie auf jeden Fall, was man bei der Serie sehr gut sehen konnte. Andererseits kann man trotz der negativen Aspekte Robert C. Cooper keinen Vorwurf machen. Er musste sämtliche Stories, die für Season 11 geplant waren, in der sicherlich auch die Lade vorkam, zu einem 90-minütigen Film konzipieren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Fans bisher noch nichts von der Lade hörten. Robert C. Cooper tat zwar sein Bestes, aber die Erwartungen der Fans konnten in punkto der Einführung der Lade nicht vollstens überzeugen.

    Die Story wurde im Film sehr gut, spannend und unterhaltsam erzählt, aber dafür etwas unspektakulär. Es kam kaum richtige Action vor, wie man es von Zweiteilern der Serie gewöhnt war. Gerade für einen Abschlussmovie erwartete ich deutlich mehr Action als in der Serie, weil eben eine große Storyline zu Ende erzählt wurde. Ich rechnete mit einem großen Knall, aber der blieb leider aus. Auch an Special Effects erwartete ich deutlich mehr, aber auch das blieb aus. Es kamen nur reichlich wenig Special Effects vor. Auch das Ende konnte mich nicht wirklich zufrieden stellen. Es war zwar storytechnisch klasse, aber es geschah wie der Rest der Story ziemlich unspektakulär und ruhig. Ich erwartete einen actionreichen Kampf zwischen Morgan Le Fay und Adria, aber der blieb leider auch aus. Es war das erste Mal, dass man einen Kampf zwischen einem Antiker und einem Ori sah und dann war er auch noch viel zu kurz und enttäuschend. Gerade so einen Moment, den man bisher noch nie sah, hätte man exzellent mit Special Effects inszenieren sollen. Dass es auch anders gehen kann, bewies „Lost City“, welches das Finale von Season 7 ist. Dies war eine perfekte Doppelepisode mit reichlich viel Action und war von der Story her auf einem sehr hohen und anspruchsvollen Niveau. Wieso nahmen die Autoren und Regisseure „Lost City“ nicht als Vorbild?

    Besonders beeindruckte mich die Hintergrundmusik. Sie war sehr intensiv und erzeugte in manchen Sequenzen eine enorme Energie, die den Inhalt der Sequenzen mit noch mehr Leben einhauchte. Optisch gesehen war der Film auf einem tollen Niveau und war ganz ansprechend und etwas besser als man es von der Serie gewöhnt ist. Die Sets waren gigantisch und atemberaubend schön. Ich hätte gerne mehr davon gesehen.

    Als ich den Film schaute, wurde mir schnell klar, dass die Serie noch so viel Potenzial für eine weitere Season hatte, das leider in einen 1,5 Stunden Movie gequetscht werden musste, um die Ori-Storyline zu beenden. Ein Jammer, wenn mal bedenkt, was für geniale Feinde die Ori sind und wie erfrischend und einzigartig die Rollen von Ben Browder und Claudia Black sind, die der Serie einen frischen Wind verpassten, ohne dabei den typischen Charme von Stargate SG-1 zu ruinieren. Die Ori-Storyline hatte ein so schnelles Ende nach zwei Seasons überhaupt nicht verdient. Man hätte sie wesentlich ausführlicher und noch tiefsinniger erzählen können.

    Klasse fand ich, dass man im Film den Stargate Erfinder zu Gesicht bekam. Da musste ich schmunzeln, als man die Unterlagen von Amelius für wenigen Sekunden sehen konnte. Das waren Blaupausen zu den ersten Entwürfen eines Stargates. Schön war auch die Sequenz, in der die Odyssey durchs Wurmloch flog und man genau sehen konnte, wie alles sich entmaterialisierte. Solche Sequenzen sah man schon lange nicht mehr in der Serie. Zu meinen Lieblingssequenzen gehören die intensive Unterhaltung zwischen Morgan Le Fay und Daniel und zum anderen noch Teal’cs Wanderung nach Celestis, auch wenn sie unlogisch war, denn vorher wusste Teal’c, wo Celestis liegt? Die Inszenierung dieser Sequenzen mit der intensiven Hintergrundmusik war schlichtergreifend grandios.

    Die Darsteller konnten in ihren Rollen, die sie seit Jahren verkörperten, (wie immer) bestens überzeugen. Die Dialoge zwischen den Charakteren waren wie in der Serie höchst unterhaltsam und hatten die gewohnt exzellente Mischung aus Dramatik und Humor. Daniel und Vala zusammen agieren zu sehen war wie so oft ein wahrer Genuss. Auch die Sequenzen mit Sam und Cam waren klasse, besonders als Sam ihrem Kollegen Makronen backte. Süsse Sequenz. Amanda Tapping mit langen Haaren zu sehen war in der Tat etwas Neues, weil sie in den zehn Seasons der Serie nie lange Haare hatte. Ihre neue Frisur riss mich vom Hocker. Tapping sah mit der neuen Frisur sehr sexy und äußerst attraktiv aus. Klar, das tat sie schon immer, aber ihre neue Frisur sorgte für eine andere Ausstrahlung, die man bisher von Tapping nicht kannte. Tim Guinee, der bisher nur in drei Episoden die Rolle des Tomin übernahm, wurde vollständig in die Story des Movies miteinbezogen und unterstützte SG-1 bei der Suche nach der Ark of Truth. Der Schauspieler war für den Movie eine wahre Bereicherung.

    Für etwas Action sorgten zur großen Überraschung die Replikatoren. Ja, das stimmt, die Replikatoren, die in Season 8 zerstört wurden, tauchten wieder auf. Auch wenn die Überraschung sehr groß war und die Story unterhalten konnte, wurde ich das Feeling nicht los, dass sie „nur“ ein netter Zeitvertreib war um den Film etwas auszudehnen. Der Kampf zwischen Mitchell und dem Replinator wurde exzellent inszeniert, aber das Ganze hatte einen leichten Terminator-Touch, was mir nicht so gut gefiel. Die Vorhersehbarkeit in dieser Story war kaum zu übersehen und dass die IAO ihre eigenen Pläne hatte, war keineswegs überraschend. Wie denn auch? Das war alles sehr offensichtlich. Im Großen und Ganzen war diese Nebenstory mit James Marrick, der IAO und den Replikatoren ganz gut, aber weitem nicht herausragend.

    Was bleibt zum Fazit zu sagen? Ich hatte sehr große Erwartungen an diesen Film und wurde leider etwas enttäuscht. „The Ark of Truth“ war zwar ein guter Film, der aber die Ori-Storyline für meinen Geschmack zu unspektakulär und ruhig abschloss. Sehr schade, dass die Ori-Storyline, die zwei Seasons lang bestens unterhalten konnte und die Ori die mächtigsten Feinde waren, die SG-1 bisher je hatte, so ein Ende bekam.

    dayzd’s Bewertung: 8/10

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