4×20 – ??? | Terra Incognita

Geniale Charakterfolge für Reese. Ruhig aber gerade deswegen wahnsinnig intensiv, dramatisch und tiefgehend. Fantastisch geschrieben, inszeniert und gespielt. Und dazu noch ein genialer Gastauftritt von Carter ##um## Perfekte Zwischenfolge vor dem Finale.

Finch, Fusco und Root liefen da nur nebenbei so mit und haben sich um den nahenden Gang-Krieg gekümmert, der wohl im Finale eine wichtige Rolle spielen wird und hier deswegen schon eingeführt wurde. Die Brotherhood sorgt für ein paar Leichen auf Elias‘ Seite und die Maschine hat diese Nummern nicht geliefert, was ziemlich seltsam ist und Finch gemeinsam mit Root nun erforschen will, was da schiefläuft. Das wars in der Richtung auch schon.
Witzig war noch Finch‘ Reaktion, als Root auf einmal in einem Hochzeitskleid vor ihm stand

Reese kümmert sich derweil um den neuen PoI Chase Patterson, der vor einigen Jahren des bestialischen Mordes an seiner gesamten Familie verdächtigt wurde und nun wieder in der Stadt ist. Als sich herausstellt, dass dieser Fall damals von Carter ermittelt wurde, nimmt Reese ihn natürlich erst recht an.
Super war diese parallele Ermittlung von Carter und Reese, quasi exakt gleich ablief nur zu anderen Zeiten und anderen Umständen. Später sagt Reese, dass er durch diesen Fall Carter endlich wieder nahe sein könnte, und genau so war es auch, und das fand ich sehr stark gemacht. Erst den Tatort untersucht, dann den Verdächtigen befragt und diesen schließlich zu einer Hütte in einem verschneiten Wald verfolgt, genauso wie Carter es damals auch gemacht hat. Ich glaube sogar, dass die ganzen Einstellungen exakt genauso waren

Dass der Halbbruder von Patterson, der damals von seinem Vater verlassen wurde und sich an ihm rächen wollte, weil er nun eine neue Familie hat, der Mörder war und nicht Patterson, kam ziemlich aus dem Nichts, war aber im Grunde genommen nicht wirklich wichtig und diente lediglich dazu, was danach kam. Denn Reese wird von ihm angeschossen und war den Rest der Folge am verbluten, erfrieren und sterben. Mit letzter Kraft konnte er dann zwar noch den Halbbruder erledigen, aber dann raffte es ihn mehr und mehr dahin.

Die ganzen Gespräche im Auto mit Carter waren absolut genial und intensiv. Und Schock dann für Reese, dass es diesen Gespräche beim Stakeout, den man am Anfang und zwischendrin immer wieder mal gesehen hat, gar nicht wirklich gab sondern nur in seiner sterbenden Einbildung existiert haben, genauso wie Carter, die nun auf seinem Beifahrersitz sitzt, während das Auto nicht anspringt und die Lage aussichtslos scheint, weil keiner weiß wo er ist und somit auch keine Hilfe zu erwarten ist.
Und so kam es zu sehr starken Charaktermomenten zwischen den beiden, und Reese, der ja sonst immer eine gewissen Distanz hält (wie Finch es treffend ausgedrückt hat) wurde sehr intensiv beleuchtet. Keiner kann sich ändern und es gibt auch keinen Ausstieg für Leute wie ihn und Carter, weil sie ihr Job und ihre Berufung immer und überall hin folgen wird, auch an den Strand, an dem Carter ihren Lebensabend hätte verbringen wollen. So ging es los beim vermeintlichen Stakeout-Gespräch, das in Wirklichkeit in der Form im verschneiten Wald stattfand zwischen dem sterbenden Reese und der verstorbenen Carter.
Und richtig ans Eingemachte ging es dann, als Jessica ins Spiel kam. Vorher konnte Reese die Thematik immer wieder abwehren, aber am Ende packt er dann aus, dass er mit ihr deswegen Schluss gemacht hat, weil er nicht wie seine sterbenden Kameraden ein Bild von jemanden in seiner Tasche haben wollte.
Also die ganzen Gespräche mit Carter waren sehr tiefgehend und der Zuschauer kriegt, im Gegensatz zu seinen Freunden, ewig viel mit, was in Reese Psyche und Gefühlswelt, auch durch Carter’s Tod, vor sich gegangen ist und immer noch vor sich geht. Großartig!

Das man am Ende nur die Lichter von Fusco’s (?) Auto gesehen hat fand ich einen klasse Abschluss dieser grandiosen Folge.