Seit langer Zeit wieder eine etwas bessere Folge. Die AIDS-Geschichte war absehbar und viel zu verkürzt seriengerecht aufbereitet, hatte aber einige gute Momente und stimmt rein strukturell ganz gut, zumal diese Sequenzen über dem schauspielerischen Durchschnitt der Serie lagen. Sehr gut auch die Episode mit Justin, der nun endlich zu verstehen scheint (und damit viele andere repräsentiert), dass Party und ewiges Rumficken nicht das Ziel aller Schwuppen sein müssen und sich von der Oberflächlichkeit ab- und zu einem anderen Jungen hinwendet.
Demgegenüber steht der unsägliche Plot um Emett. Ich könnte meinen Kopf an die Wand hauen, wie dumm, schlecht, einfach abgrundtief scheiße das geschrieben und inszeniert ist. Ich meine, die Geschichte mit Michael und seinen Vater – einer umhertourenden, völlig aus dem Nichts gekommenen Drag-Queen – die war ja schon an Albernheit nicht mehr zu überbieten, aber diese „junger Boy und alter Sack ficken im Flugzeug“-Nummer war dann wirklich der Gipfel, mit so nem Schwachsinn konnten ja nicht mal Kitsch-Soaps wie DALLAS oder DENVER-CLAN aufwarten. Dass Emett dann aber noch 10 Mio. Dollar erbt (mal abgesehen, davon, wie unglaublich realitätsfern das ohnehin schon alles ist), der Figur dann aber auch noch der Messias eingetrichtert wird, in dem er das Geld aus Prinzip (Oh ja, klar, ähm logisch) nicht nimmt, das kann man nur noch mit dem Wunsch in Verbindung bringen, dass die Serie doch bitte eingestellt oder gehörig überarbeitet gehört. Denn so penetrant wurde das Fernsehen für scheinheilige Messages ja wohl noch nie zweckentfremdet.