An der Phillips-Universität in Marburg gibt es demnächst womöglich einige neue Lehrmaterialien. So will Jürgen Schäfer, akademischer Direktor der Universität, Season 1 und 2 der Erfolgsserie in den universitären Lehrplan aufnehmen. Der Endokrinologe und Kardiologe erklärte dem Focus: „Es gibt Diagnosen, die extrem stimmig sind. Die Fälle sind teilweise so gut recherchiert, dass ich selbst manchmal nachschlagen muss“
Zitiert wird auch der Mediziner Scott Morrison aus Illinois: „Von den derzeit laufenden Medizinsendungen im Fernsehen ist House wahrscheinlich die genauste.“
Das ist auch der Grund dafür, dass Schäfer den Studenten nun Ausschnitte aus ausgewählten Episoden zeigen will, um den angehenden Ärzten Einblicke in die gesundheitliche Vorgeschichte des (zugegebenermaßen fiktiven) Patienten zu geben, um dann zusammen Diagnosen zu erstellen, eben genau so wie House und sein Team es in jeder Folge tun.
Originalgetreu wird es in der Universität derweil – zum Glück vermutlich – dennoch nicht zugehen. Schäfer erklärte nämlich: „House greift oft zu Maßnahmen, die so drastisch gar nicht nötig wären. Da müssen wir dann Alternativen ausarbeiten, die besser passen.“ Dennoch soll den Studenten vermittelt werden, „dass die Medizin so spannend sein kann wie ein Krimi“. Die Serie soll auch das Interesse an sehr seltenen Erkrankungen wecken.
Eines sollen sich die zukünftigen Ärzte von Dr. House allerdings nicht abschauen: seinen Umgang mit Menschen. „Natürlich ist Nettigkeit in unserem Beruf nicht alles, wer sich aber menschlich so daneben entwickelt wie House, der gehört hier nicht hin“.
Text: Westheim