Spannender CSI-Showdown in Las Vegas. [Spoiler]


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    Countrysongs, Sonnenbrillen, lakonische Sprüche und Hochspannung: Die Handschrift von Quentin Tarantino ist unverkennbar. Doch das jüngste Werk des US-Kultregisseurs ist nicht auf der großen Leinwand zu sehen, sondern auf dem TV-Bildschirm: Tarantino hat eine Doppelfolge der Forensiker-Serie „C.S.I.“ inszeniert.

    „Grabesstille“, das Finale der fünften „C.S.I.“-Staffel, hatte bei der Ausstrahlung in den USA im Vorjahr über 40 Millionen Zuseher und damit eine der höchsten Quoten in der US-Fernseh-Geschichte. ORF 1 zeigt das furiose Finale am Mittwoch um 20.15 und um 21.05 Uhr.

    Das Konzept von „Grabesstille“ ist dabei eigentlich ganz simpel: Tarantino nimmt ein Plotelement, das bereits in seinem Kino-Zweiteiler „Kill Bill“ vorkam, und breitet es auf Spielfilmlänge aus.

    „C.S.I.“-Forensiker Nick Stokes wird gekidnappt und erwacht wenig später in einem engen Plexiglassarg – lebendig begraben wie Uma Thurman als Beatrix Kiddo in „Kill Bill“.

    Was in anderen Händen eine bloße Wiederholung wäre, wird unter Tarantinos Regie zu etwas ganz Eigenständigem: ein klaustrophobischer Psychothriller mit etlichen Finten und doppelten Böden.

    Während das „C.S.I.“-Team verzweifelt nach dem Sarg sucht, kommen für Stokes neben dem Horror des Eingesperrtseins noch andere Schrecken dazu.

    Wie stets bei Tarantino ist auch bei „Grave Danger“, wie die Folge im Original heißt, ein Stück Filmgeschichte mit im Spiel. Für die Story habe er sich von einem Fernsehfilm aus dem Jahr 1972 namens „The Longest Night“ inspirieren lassen, in dem ein Entführungsopfer lebendig begraben wurde, heißt es.

    Erstaunlicherweise hat sich der Kult-Regisseur im Dienste der Spannung recht zurückgenommen. Typische „Tarantino-ismen“ – Popkultur-Referenzen, absurde Dialoge, obskure Oldies als Soundtrack – gibt es zwar; daneben bleibt aber noch viel Spielraum für die Regeln des „C.S.I.“-Universums.

    Das mag einerseits damit zu tun haben, dass Tarantino das Drehbuch gemeinsam mit Serien-Erfinder Anthony E. Zuiker schrieb. Andererseits wollte der Filmemacher als „C.S.I.“-Fan wohl auch nicht allzu sehr in die etablierten Konventionen der Serie eingreifen. Für Tarantino ist „C.S.I.“-Spürhund Gil Grissom (William Petersen) „der beste Ermittler seit Columbo“.

    Die Serie, die neben dem Original-„C.S.I.“ auch zwei in Miami und New York spielende Ableger hat, ist mit rund 30 Millionen Zusehern pro Folge und einer regelmäßigen Zuschauerbasis von 60 Millionen das wichtigste Programm für den US-Sender CBS.

    Ausflüge ins Fernsehen sind für Hollywood-Kreative nichts Ungewöhnliches mehr. Vor wenigen Jahren war das noch anders: TV-Serien mit ihren Mini-Budgets und der schnellen Produktion waren verpönt.

    Hollywoods Hang zu teuren Effekt-Blockbustern führte in den letzten Jahren aber zu einer Art Wiederentdeckung des Erzählens im Serienformat.

    Gleichzeitig stiegen in den USA die Budgets: Der Bezahlsender HBO ließ sich seinen im Vorjahr ausgestrahlten Antiken-Zwölfteiler „Rome“ etwa 100 Millionen Dollar kosten.

    Für Tarantino selbst ist „Grabesstille“ nicht der erste Ausflug ins Fernsehfach. Schon 1995, im Fahrwasser seines Erfolgs mit „Pulp Fiction“, inszenierte er eine Folge des Krankenhausdramas „Emergency Room“ und verpasste den „Göttern in Weiß“ fast durchwegs Sonnenbrillen. In der Agentinnen-Serie „Alias“ trat Tarantino in mehreren Folgen als Gaststar auf.

    „Grabesstille“ ist am Mittwoch, dem 24. Mai, um 20.15 Uhr (Teil 1) und um 21.05 Uhr (Teil 2) in ORF 1 zu sehen – mehr dazu in tv.ORF.at

    Quelle: orf.at

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