wieso schaut ihr dr.house


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    Everybodylies
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    Mann, da musste ich lange überlegen, um mir eine Antwort zurechtzubasteln. Eine einfache Antwort kann ich nämlich garnicht liefern.

    Ich sehe House, weil es eine spannende Serie ist.
    Es ist wie eine Detektivgeschichte aufgebaut. Es gibt einen Fall, der über die gesamte Folge hinweg gelöst werden muss. Es tauchen „Verdächtige“ (in Form von Diagnosen) auf, der Patient verstrickt sich oft in Widersprüche und trotzdem (manchmal auch zu spät) werden die Fälle gelöst.

    Ich sehe House, weil die Charaktere und Schauspieler gut sind.
    Hugh Laurie ist ein sehr guter Schauspieler. Man sieht ihm einfach gerne bei seiner Arbeit zu. Er kann unglaublich gut mit seinen Gesichtsausdrücken arbeiten und stellt den „Arzt am Stock“ sehr realistisch dar (hier sei der Stock an der falschen Seite erwähnt). Außerdem ist es wahnsinnig spannend zu sehen, wie er einen Süchtigen darstellt. Er ist also eine super Besetzung.
    Dr. Greg House ist ein genialer Charakter. Er ist ein guter Arzt (Detektiv), ein Misanthrop und ein Süchtiger. Es gibt selbstverständlich Parallelen zu Holmes. Man kann sich teilweise mit ihm identifizieren, aber man kann auch gut über ihn streiten. Er ist kein 08/15-Charakter. Er ist nicht nur gut oder nur böse. Er ist sehr vielschichtig, und das schon seit der ersten Folge. Man konnte von Anfang an merken, dass mehr dahinter steckt.

    Wilson als seine bessere Hälfte ist ebenfalls super besetzt mit R.S. Leonard. Er trägt die Rolle als „ewiger Zweite“ sehr gut. Wilson ist immer an House` Seite und muss manchmal sein Gewissen spielen. Natürlich ist er auch nicht nur gut, aber er ist kein Misanthrop. Er geht auf die Menschen zu und macht viele Fehler (dreimal verheiratet). Die beiden erinnern natürlich an Holmes und Watson (denen ja öfter mal ein Verhältnis nachgesagt wurde), aber ich sehe die beiden immer als altes Ehepaar. Sie kennen sich in- und auswendig. Jeder kennt die Schwächen und Stärken des Anderen. Und meistens ist es Hosue, der die Schwächen seines Freundes ausnutzt. Wilson hält sich dagegen oft zurück und stärkt House den Rücken, bzw. hält ihm diesen frei.

    Die drei Ducklings (ja, jetzt nenne ich sie auch mal so) spiegeln alle einen Teil von House´ Charakter wider und benötigen deshalb einen Platz in der Serie. Natürlich bieten sie viel Angriffsfläche, weil sie sehr jung sind und Fehler machen. House erkennt in ihnen oft sich selbst und reagiert dementsprechend.

    Cuddy ist als Chefin der weibliche Part, an dem sich House reiben kann. Lisa Edelstein ist dafür eine gute Besetzung, weil sie meiner Meinung nach, nicht als klassische Schönheit gilt. Die beiden werfen sich oft die Bälle zu. Sie übernimmt in gewisser Weise die Rolle eines Kommissars (wenn wir mal bei der Detektivserie bleiben). Sie muss Sachen absegnen oder auch nicht. Sie spielt im Gegensatz zu Wilson, der die Moral vertritt, die Gesetzesvertreterin. Sie muss abwägen, was geht und was nicht geht. Die Serie benötigt ihren Charakter also ebenso.

    Ich sehe House, weil man überall über Andeutungen stolpert.
    Andauernd werden Anspielungen gemacht. Ob nun politischer Art oder sonstwie. Jedes Gespräch kann man analysieren. Jeder scheinbar unwichtige Patient wird zur Metapher für das Leben von House. Jede Krankheit wird zum Symbol erhoben.
    Das Krankenhaus gleicht oft dem Innenleben von House: Chaotisch, dennoch funktionstüchtig. Überall gibt es Glastüren, die einem vorspiegeln, es wäre alles durchschaubar. Dennoch ist es dunkel und verwinkelt. Oft regnet es.

    So, aus diesen und sicher noch tausend anderen Gründen gucke ich House.

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