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Ich habe ja die Comics gelesen und weiß ungefähr, wie die Serie nun weitergehen wird bzw. kann mir auch schon denken, was in Staffel 6 passiert. Es ist richtig, dass die Gruppe nach Alexandria gelangt, der Name wurde ja bestätigt. Dort wird es aber nicht sofort mit dem Gemetzel weitergehen (zumindest nicht gegen eine feindliche Gruppe). Ich denke, der Bösewicht (ich möchte nichts spoilern, aber Comic-Kenner wissen, von welchem Bad Motherfucker ich hier rede…) wird in Staffel 6 auftauchen. Die zweite Hälfte dieser Staffel wird sich wahrscheinlich ausschließlich mit Ricks Entwicklung beschäftigen, ähnlich wie in der dritten Staffel, da vieles vorgefallen ist was den Protagonisten sicher verstört hat (der Typ der Carl in der vierten Staffel am Ende vergewaltigen wollte, die Begegnung mit Gareth, Bobs Tod und dann im MSF, als er zum gleichnamigen Cop sagte: „Can’t go back, Bob“, also der gleiche Satz den Gareth zu unserem Bob gesagt hatte zu Beginn der fünften Staffel).
Ich stimme dir absolut zu, dass die Serie mal eine Wendung braucht. Leider wird das nach meiner Kenntnis (da ich die Comics bis zum aktuellen Volume alle durchgelesen habe) nicht der Fall sein im Moment. Die Character-Development-Fanatiker werden sich bestimmt aufgeilen an den nächsten Folgen, weil das definitiv was für sie ist. Aber sonst wird nichts großartiges erstmal passieren, das ist meine Meinung.
Es gibt einen Charakter auf den ich mich ehrlich gesagt sehr freue, nämlich Paul Monroe (aka Jesus) und ich hoffe, AMC nimmt sich nicht die Frechheit, ihn aus dem Konzept zu lassen. AMC macht sowas ja öfter, einfach ein paar Dinge umdrehen (Daryl beispielsweise kommt im Comic nicht vor, was für einen, der die Comics nicht gelesen hat, unvorstellbar ist). Mir ist jeder Mainplot recht bzw. MUSS mir eigentlich recht sein, außer wenn es sich wieder um Gruppen-Splits handelt. Weil davon habe ich echt die Nase voll.
Ich finde die Serie derweil ziemlich ausgelutscht. Früher war es so ein Ding zwischen guter Storyline und ein zwar berücksichtigtes, dennoch im Hintergrund (und da gehört es auch hin) existierendes Kapitel der Charakterentwicklung. Ich schätze, AMC hat gemerkt wie gut die Serie einfach ankommt und hat hier und da ein wenig hyperventiliert. Das ist immer so bei guten Serien, irgendwann überschätzt sich jeder. Was mich angeht, ich habe mich durch die letzten Folgen wirklich „schwer tragen“ müssen. Mal abgesehen davon dass die Gruppe sich wieder gesplittet hat und der Zuschauer wieder einmal Zeuge sein durfte der unendlich langweilen Storys aus der Vergangenheit, die die Figuren vergessen haben zu erzählen und diese „Character-Development“-Geschichte wieder von vorne losgeht. Der einzige Charakter, bei dem man das bringen kann, ist Rick. Wie er seit dem Vorfall im Finale der vierten Staffel leicht durchdreht ist interessant zu beobachten und spielt ja schließlich auch im Comic eine wichtige Rolle. Aber sonst juckt es glaube ich keinen, wie Sasha ihren Verlust verdaut. Vielleicht stehe ich alleine da mit der Meinung, aber mich nervt es echt.
Und ja, zum Mid-Season-Finale kann ich nur sagen: Ich habe es doch gewusst. Dass es Beth oder Carol sein sollte/sein musste war offensichtlich. Aber DER Cliffhanger war es nun echt nicht. Ich hätte mir gewünscht dass genau in dem Moment als Daryl die Knarre auf Dawn richtete, ein Cut kommt und man gegen Abspann nur noch einen Schuss hört. Dies hätte offen stehen gelassen, ob es noch zu einer Schießerei zwischen den beiden Gruppen kommt.
Ich kann mir vorstellen, dass im Februar so eine Folge kommt wie: „Rick und Co streifen durch den halben Wald, wieder erzählen unnötige Figuren ihre unnötigen Geschichten, Charakterentwicklung hier, Maggie-Tränen da, Carl macht einen auf Jaden Smith und zitiert Facebook-Status und schlechte Zombie-Statisten werden wieder blumig gemetzelt und dann folgt der Abspann. Und Morgan hängt immer noch irgendwo hinten oder sucht Rick in Washington.“
