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SirPatrickMitglied
Ichfand die Staffel gar nicht schlecht und besser als die 3.
Klar die Eheprobleme wurden zu lange thematisiert, aber z.b. der Teil als Frank angeschossen wurde, der war richtig gut gemacht. Dann die Vorbereitung des Parteitags und wie sie Claire als Running mate durchgebracht haben. Gerade der Handlungsstrang mit dem Waffenlobbyisten fand ich richtig gut.
Und das es am Ende zu leicht ging sehe ich ehrlich gesagt nicht. Hammerschmidt hat immer noch genug in der Hand um Frank zu Fall zu bringen, Conway führt immer noch in den Umfragen und Frank hat mit Außenministerin Durant immer noch einen mächtigen Feind in seiner Administration. Und Durant kann er nicht so einfach absägen, da in der Serie mehrmals angedeutet wurde, dass sie eine mächtige Senatorin mit einer ziemlich großen Machtbasis bei den Demokraten ist. Ich vermute das Cathy bei einem Wahlsieg Franks Außenministerin bleibt und schließlich federführend bei seinem Untergang mitwirkt. Dazu kommt Franks angeschlagene Gesundheit, die sicher auch nicht besser wird.
Das geht alles in die Richtung des Endes vom britischen House of Cards.
Ich vermute daher folgendes Ende (die 5. Staffel wird die Letzte sein):
Frank erklärt dem Terror den Krieg und amerikanische Truppen greifen Syrien an. Dieser Krieg führt zwar dazu, dass Frank die Wahl knapp gegen Conway gewinnen wird (kein amerikanischer Präsident wurde bisher abgewählt wenn sich die USA im Krieg befunden haben Johnson ist im Vietnamkrieg freiwillig nicht mehr angetreten), die Republikaner gewinnen aber den ganzen Kongress. Es herrscht Blockade im Senat und Repräsentantenhaus Frank bekommt keine Gesetze mehr durch und legt gegen neue ständig Vetos ein. Die Wirtschaft verliert an Dynamik, die Arbeitslosigkeit steigt und der Ölpreis geht aufgrund von Differenzen mit Petrov wieder hoch.Hammerschmidt recherchiert noch mehr, findet alles raus und deckt Beweise auf.Die Republikaner drohen mit einem Amtsenthebungsverfahren und haben dafür genug in der Hand. Das Volk hat genug von Präsident Underwood, es kommt zu Protesten.
Vizepräsidentin Claire Underwood und Außenministerin Durant sehen ihre Fälle davon schwimmen und schmieden Pläne Frank loszuwerden. Doug hat ebenfalls Angst und wird eingeweiht. Deswegen vermute ich dass Claire oder Cathy (ich vermute erstere) ihn umbringen wird (vermutlich mit Gift). Dies kann man leicht auf die schwere Erkrankung von Frank schieben. Frank ist tot, Claire übernimmt gemäß Verfassung die Präsidentschaft (ist sowieso beliebter beim Volk als Frank) und Cathy wird neue Vizepräsidentin.
Frank und Claire sind klar in Richtung von Macbeth und Lady Macbeth konzipiert. Wenn man das erkennt und das britische House of Cards gesehen hat, weiß man wo es hinführen wird.
Ist auch die einzige Möglichkeit die mir einfällt, dass die Demokraten die Präsidentschaft nicht verlieren und Frank trotzallem stürzt.
SirPatrickMitgliedDas mit Dunbar und den Stimmen kann ich aufklären.
Wie ihr sicherlich allewisst, halten die beiden großen Parteien Vorwahlen ab um ihren Präsidentschaftskandidat zu wählen. Bei diesen Vorwahlen werden Delegierte vergeben (ähnlich den Wahlmännern in der Hauptwahl). Es gibt Bundesstaaten da gehen alle Delegierte an den Stimmenstärksten (the Winner takes it all) und es gibt Bundesstaaten da gehen die Delegierten proportional nach Stimmenanteil.Frank hat die Vorwahlen zwar gewonnen, aber nicht genug Delegiertenstimmen um schon als sicherer Präsidentschaftskandidat berufen zu werden. Bei den Demokraten gibt es noch die Besonderheit, dass es „Superdelegierte“gibt (das sind meist Parteifunktionäre). Diese sind nicht an das Vorwahlergebnis gebunden und können stimmen für wen sie wollen.
Hätte Frank den ersten Wahlgang nicht mit der Mehrheit an Delegiertenstimmen gewonnen, die es braucht um als Präsidentschaftskandidat nominiert zu werden, sind alle Vorwahlen null und nichtig. Dann können alle Delegierten auch die Normalen stimmen für wen sie wollen und das wäre die Chance gewesen z.B. Dunbar als Präsidentschaftskandidatin zu nominieren. Und eine offene Abstimmung ist das letzte was Frank will, da die Parteifunktionäre und große Teile der Basis gegen ihn sind. Also fällt schon mal flach, dass die Superdelegierten (die Parteifunktionäre) in der benötigten Zahl für Frank stimmen. Also war es für ihn der einfachste Weg Durants Stimmen zu holen, da damit sowohl er als Hauptkandidat als auch seine Frau als Vize feststehen würden.
Durant konspiriert jedoch mit Conway, da sie Claire aufgrund ihres Übergehens in Deutschland nicht wohlgesonnen ist und auch kein großer Fan von Frank ist. Daraufhin bedroht Frank sie und sie gibt schließlich klein bei. Dies führt dazu, dass die Mehrheiten für die Underwoods stehen (durch Cathys Aufforderung Claire zu unterstützen)und die Underwoods werden auf das demokratische Ticket gewählt.
Das Verhältnis zwischen Frank und Durant ist nun zerrüttet. Ich gehe davon aus, dass er einen anderen Außenminister nach erfolgreicher Wahl nominiert und Durant zu einer der entscheidenden Figuren bei Franks Sturz werden. Er hat sich in den letztenJ ahren soviele Probleme geschaffen, die kann selbst er nicht lösen.
Wer das britische House of Cards gesehen hat, weiß welches Ende ich für Frank erwarte und wer seine Nachfolge antritt
SirPatrickMitgliedIchfand die Folge mit der Einführung Conways echt nicht schlecht. Das war wiedermehr das alt HoC, welches ich auch sehr geschätzt habe.
Will Conway soll einem in etwa wie ein republikanischer JFK verkauft werden. Jung, gutaussehend,redegewandt mit einer scheinbar perfekten Familie (hübsche Frau, 2 Kinder)ausgestattet. Dazu noch einen idealen Lebenslauf (Juraalumni, nach 9/11 direktfreiwillig beim Militär gemeldet, Vizegouverneur, Gouverneur) und das alles mit geschätzt Anfang 40.
Ich kenne ein paar Amerikaner privat die Leute mit diesem Lebenslauf auf jeden Fall wählen würden. Einer meiner Bekannten hat sich auch nach 9/11 direkt beim Militär gemeldet und ist als er zurückkam die Karriereleiter ziemlich weit nach oben geklettert(natürlich nicht bei weitem in diese Sphären). Amerikaner stehen definitiv auf diese „perfekten“ Menschen mit „perfekten“ Lebensläufen mit“perfekten“ Familien. Ich lehne mich sogar so weit aus dem Fenster,dass wenn ein Kandidat wie Conway an der echten Präsidentenwahl teilnehmen würde, würde er diese auch in echt aktuell locker gewinnen.
Bin mal gespannt, wie die HoC Serienmacher uns einen realistischen Weg zeigen wollen, wie Frank Conway bei der Präsidentenwahl schlägt. Das größte Problem für Frank neben Conways persönlichen Eigenschaften, dürfte auch die Tatsache sein, dass jeder Republikaner der in der Demokratenhochburg New York (bis auf wenige Ausnahmen immer demokratisch) eine Gouverneurswahl gewinnt, auch prinzipiell einige Wechselwähler (Wähler die keine bestimmten Partei zugeordnet werden können)gewinnen kann.Dazu wird Franks Zögern beim Luftschlag gegen die ICO bei den Wählern auch nicht gut ankommen, sollte das rauskommen. Ich verstehe Franks Intention hier schon, er möchte die NSA Inlandsüberwachung nicht gefährden, aber die Fallhöhe dürfte enorm sein. Das amerikanische Volk duldet in der Terrorbekämpfung kein Zögern von ihrem Oberbefehlshaber. Dieser General der kündigen will, dürfte auch ins Conway Lager wechseln.
Eine Schwäche gönnt sich Conway hier aber doch. Und zwar diesen vollkommen schwachsinnigen Anruf bei Frank, den dieser spielend leicht abwehrt. Was ihn dazu geritten hat, wissen nur die Serienmacher.
Der Schachzug den Conway am Ende macht, ist natürlich überragend. Er gesteht in aller Öffentlichkeit mit seinem Kumpel der die Suchmaschine betreibt, dass er diese benutzt hat, um Wählerdaten auszuwerten. Dafür gewährt er dem amerikanischen Volk vollen Zugriff auf sein Smartphone und seine Privaten Mails eigentlich in sein ganzes Leben. Der gläserne Politiker das ist eigentlich zu schön um wahr zu sein. Die einzige Möglichkeit für Frank Conway zu schlagen, dürfte sein, dass er auf etwas Anstößiges einen Skandal oder ähnliches stößt. Ansonsten dürfte es mit seiner Wiederwahl nichts werden.
Die Szenen mit dem Übungsgespräch zwischen Frank und Claire fand ich richtig gut. Mal was Neues überraschendes. Auch wie er Donald Blythe angelogen (umschmeichelt) hat, war überragend in Szene gesetzt. Wie ungläubig die Parteiführung schaut, als er Blythe in den Himmel lobt.
Es bleibt auf jeden Fall spannend.
SirPatrickMitgliedDas war definitiv ein vielversprechender Auftakt in die vierte Staffel, zwar sehr ruhig aber dennoch gelungen wie ich fande..
Franks Vorwahlrennen mit Dunbar läuft immer noch, während sich auf republikanischer Seite ein Vorwahlsieg des Gouverneurs Conway abzeichnet.
Die Ehe der Underwoods ist aktuell akut gefährdet, Claire hat sich zu ihrer Mutter nach Texas begeben. Die Begegnung von Frank und seiner Schwiegermutter (brilliant gespielt von Beiden übrigens) hat gezeigt, dass die beiden sich aus tiefstem Herzen verabscheuen.Vermutlich war Frank der Grund, das Claire den Kontakt zu ihrer Mutter lange Zeit eingestellt hatte.
Als Frank erfährt, dass Claire ihren Heimatwahlkreis im Repräsentantenhaus vertreten will schickt er Doug nach Texas der erstmal ihre Wahlkampfmanagerin in spe bedrohen will. Dies klappt nicht und auch die Tochter der Sitzinhaberin sieht es nicht ein für Claire Platz zu machen und 2 Jahre zu warten.
Ich denke, dass Frank und Claire sich wieder zusammenraufen werden. Das geht auch gar nicht anders, weil um die jeweiligen Ziele zu erreichen brauchen die beiden sich gegenseitig.Frank kann nicht mitten im Präsidentenwahlkampf die Trennung von seiner Frau verkünden, denn dann hat er null Chancen wiedergewählt zu werden. Einen geschiedenen POTUS das akzeptieren viele Amerikaner eben nicht. Und wenn Claire ihre politischen Ambitionen erreichen will, braucht sie ihren Mann dafür (auch wenn sie es hasst). Abgesehen davon wissen die beiden zuviel voneinander, um sich gegenseitig zu vernichten.
Ich denke eine Schlüsselrolle, wie es weitergeht mit den beiden, wird Franks Nominierung des Running mate (Vizepräsidentschaftskandidat) sein, sollte er tatsächlich nominiert werden. Da die demokratische Partei, die Partei sind, der die Minderheiten zuneigen (und Frank eben trotz allem Demokrat ist), muss er entweder einen Angehörigen einer Minderheit oder eine Frau zu seinem Runningmate machen. Beide Kandidaten sollten die gesamte Partei repräsentieren und Frank ist eben ein weißer Südstaatendemokrat des rechten Flügels. Donald Blythe kommt hierfür meiner Meinung nach nicht in Frage, weil Frank ihn damals nur nominiert hat, damit die Republikaner und Demokraten kein Amtsenthebungsverfahren in die Wege leiten, wenn er Amerika Works auf unkonventionellem Wege durchsetzen möchte.
Frank wird auch Dunbar nicht nominieren, dann die beiden hassen sich tatsächlich abgrundtief und Dunbar wird sicher nicht Vizepräsidentin unter Frank sein wollen. Seine Frau wird Frank auch nicht nominieren, das wäre einfach ein zu großer Tabubruch (das könnten die Serienmacher nicht glaubwürdig rüberbringen). Theoretisch könnte er die Tochter der Sitzinhaberin in Claires Heimatwahlkreis nominieren, dann wäre dieser Sitz frei für seine Frau. Oder er nominiert, was ich für wahrscheinlicher halte, seine bisherige Aussenministerin Catherine Durant für den Posten. Er hat sie ins Amt gebracht und sie ist vermutlich eine derwenigen, die ihm in seinem Kabinett die Stange hält. Durant ist ebenfalls eine Frau, und hat laut der Serie ein Standing in der Partei, dass die Delegierten beim Nominierungsparteitag keine andere Wahl haben als für sie zu stimmen.Dadurch hätte er zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, da bei erfolgreicher Wahl der Aussenministerposten frei wäre (und er den tatsächlich Claire geben könnte).Das war aber tatsächlich ein wenig viel Spekulatius meinerseits.
Zum Ende der Folge kommt raus, dass Claires Mutter Krebs hat und Frank lässt sie tatsächlich verkünden,dass sie in Texas ist um ihrer kranken Mutter beizustehen. Am Schluss der Folge hat Claire einen kleinen Zusammenbruch.
SirPatrickMitgliedAuch diese Folge hat mir wirklich sehr zugesagt und so langsam, weiß man wo die Reise für Frank hingeht. Spätestens in der vorherigen Folge hat man gesehen, zu was er alles fähig ist, sollte ihm jemand im Weg stehen. Ich habe selten einen Charakter gesehen, der dermassen rational und eiskalt ist, wie Frank Underwood (okay Frances Urquhart in der britischen Originalversion von HoC uebertrifft ihn doch noch). Der Mord an Zoe passt mMn voll ins Bild. Er hat es versucht auf einigermassen bequeme Art zu lösen, doch sie hat ihn unter Druck gesetzt und er hat sich genötigt gefühlt zu handeln. Ist so üblich bei Narzissten und ich habe im TV noch nie einen ueberzeugenderen Narzissten gesehen wie FU.
Diese Folge soll meiner Meinung nach zeigen, dass auch andere in der Politik skrupellos handeln. Frank möchte Jackie Sharp zu seiner Nachfolgerin als Majority Whip im Repräsentantenhaus machen, damit er weiterhin Kontakte ins Repräsentantenhaus pflegen kann. Diesen Posten wollen jedoch auch zwei andere Demokratische Abgeordnete, die gemeinsame Sache machen. Sharp setzt ihren väterlichen Freund und Unterstüzer Havemeyer unter Druck damit dieser seine politischen Ämter aufgibt. Diese Bedingung hatte ihr ein Abgeordneter genannt, damit er Sharp unterstützt und ihr ein paar Stimmen besorgen kann. Man sieht eine weibliche Variante von FU handeln, ich denke aber dass sie ein wenig Skrupel hat. SIe hat auch ein schlechtes Gewissen wegen Havemeyer. Also zukünftig ist leichtes Spiel für FU zu erwarten.
Man stellt sich immer wieder die Frage, wie der Wendehals Walker es jemals geschafft hat, US Präsident zu werden. Typischer Fall von Kandidat für die Massen um Stimmen zu sichern, die Politik wird jedoch von anderen im Hintergrund gemacht (erinnert wenn man den will, ein wenig an den echten Jimmy Carter . Dessen Vicepresident hatte eine ähnlich starke Stellung wie FU und ist später als Präsidentschaftskandidat krachend gescheitert. Eine weitere Parallele zum Reallife? We will see ).
Raymond und Walker kennen sich seit ewigen Zeiten und duzen sich schon länger. Man merkt Tusk aber an, dass er Walker nicht respektiert sondern froh ist, einen Präsidenten zu haben der nach seinem Gusto handelt. Deswegen hat er ihm vermutlich auch an die Macht geholfen. Aber vielleicht interpretiere ich auch zuviel darein . Tusk ist jedoch der einzige erstzunehmende Gegenspieler von FU. Tusk sieht als Einziger die Gefahr die von FU ausgeht. Gerade diese Szene in der FU sagt, wie anmassend er es findet, dass Tusk Walker nie mit seinem Titel anspricht, zeigt genau das Ziel von FU. Er will Präsident werden, das sollte nun jedem Zuschauer klar werden. Und er will Tusk mit fertig machen um quasi die alleinige Macht zu haben. Ich bin gespannt, wann Walker auf den Trichter kommt, das Frank gegen ihn integiert. Wahrscheinlich erst wenn es für Ihn zu spät ist. Die einzige Gefahr, die für Frank besteht, ist seine Arroganz und sein Gefühl der Unantastbarkeit. Er denkt niemand kann ihm was anhaben. Es deutet sich nun auch an, dass Lukas einige Probleme bekommen wird, sollte er erwischt werden (was bei der Qualität der amerikanischen Behörden zwangsläufig ist, so amateurhaft wie er sich anstellt).
Wieder eine sehr sehr gute Folge.
SirPatrickMitgliedErstmal einmal Hallo an alle HoC und Serienfans. Ich bin neu hier und wollte einfach über meine Leiblingsserien reden.
In der US Politik kenne ich mich ein ganz klein wenig aus und versuche ein wenig LIcht ins Dunkle zu bringen.
In HoC ist es genau umgekehrt wie in der aktuellen US-Politik. Das Legislativorgan in der USA besteht aus dem Kongress der widerrum aus zwei Kammern besteht. Für fast alle wichtigen Gesetze braucht man die Zustimmung es US-Präsidenten (der ein eigenes Verfassungsorgan ist), des Repräsentantenhauses und des Senats. Das Repräsentantenhaus wird in HoC von einer demokratischen Menrheit angeführt (im Original haben die Reps die Mehrheit). Der Senat jedoch, dessen Zustimmung zur Erhebung der Schuldengrenze unbedingt erforderlich ist, wird von einer republikanischen Mehrheit angeführt. Underwood trifft sich mit dem Mehrheitsführer des Senates, dem Republikaner Hector Mendoza um die Schuldengrenze anzuheben um eine Zahlungsunfähigkeit der USA und somit einer Schliessung aller öffentlichen Einrichtungen zu verhindern. Er bietet den Republikanern einen hohen Preis, nämlich die seit Jahren geforderte Rentenreform (Erhöhung des Renteneintrittsalters). Mendoza ist damit einverstanden. Doch es gibt zwei Flügel der Republikaner im Senat. Die gemäßigten, kompromissbereiten unter Hector Mendoza und die Hardliner die von Curtis Haas angeführt werden. Haas möchte die Regierung auflaufen lassen und Ihnen zeigen, dass man nicht mehr bereit ist sich zu verschulden ( in Wahrheit geht es ihm vermutlich um eine Stärkung der Machtposition). Die Öffentlichkeit die durch den „Shutdown“ (Schliessung aller öffentlichen Einrichtungen in der USA, keine Verwaltung mehr, nur noch eine Notbesetzung) nicht erfreut wäre, zwingt Underwood zum Handeln (da er sich um die Beliebtheit der Regierung sorgt, und er muss Walker noch stärken). Haas ist jedoch nicht mit den Angeboten von Underwood einverstanden.
Der Vizepräsident ist automatisch gleichzeitig der Vorsitzende des US-Senats. Der Vizepräsident kann (sofern er es wünscht) jede Sitzung des Senates leiten. Gerade in einer Phase in der wichtige Abstimmungen anstehen und der Vizepräsident von der gegnerischen Partei der Mehrheit im Senat kommt (wie hier gegeben), wird er dies auch tun. Underwood hat ein paar Republikaner auf seine Seite gezogen, sodass es 47 zu 47 Stimmen steht. Die amerikanische Verfassung sieht vor, dass bei Stimmengleichheit im Senat die Stimme des Vizepräsidenten entscheidend ist.
Jetzt kommt der komplizierte Teil. Ein paar Republikaner versuchen eilig den Senat zu verlassen um eine Abstimmung und somit die Beschlussfassung des Gesetzes zu verhindern. Jetzt bedient sich Underwood eines sehr alten Gesetzes und wendet einen für ihn typischen Trick an. Er erteilt dem demokratischen Minderheistführer das Wort und der stellt den Antrag, das alle Senatoren anwesend sein müssen. Im US-Senat besteht eine Anwesenheitspflicht, die auch vollstreckt wird, sollte der Vizepräsident und die Mehrheit der Senatoren auf Anwesenheit bestehen. Underwood stimmt also dem Antrag zu und da nicht mehr genügend Republikaner im Senat sind ueberstimmen die noch verbliebenden demokratischen Senatoren die republikanische Minderheit. Also lässt Underwood die „flüchtenden“ Senatoren mit Handschellen festnehmen und sie wieder in den Senat bringen. Die Abstimmung findet nun statt und geht wie erwartet 47 zu 47 aus. Underwoods Stimme entscheidet also, somit ist der Gesetzentwurf angenommen.
Underwoods Gegenspieler Curtis Haas versucht nun mit einem „Filibuster“ (also dem Dauerreden) eine Abstimmung im Senat doch noch zu verhindern. Underwood kramt einen alten § aus, der ein Filibuster bei einer Abstimmung in Vollzahl ausschliesst. Somit ist das Gesetz im Senat verabschiedet und muss somit noch im Repräsentantenhaus verabschiedet werden. In dieser Kammer haben die Demokraten die Mehrheit also ist es eine Formsache.
Btw: Ich fand die Folge genial. Alleine die Anspielungen auf die amerikanische Realpolitik (Curtis Haas soll eig Ted Cruz darstellen, von der Tea Party Bewegung (einer Gruppe Hardcorerepublikaner die Demokraten für Kommunisten und jeden Gesetzentwurf aus Prinzip ablehnen)), finde ich genial und ich musste wirklich dauerhaft grinsen. Man hat nun gemerkt dass Underwood um jeden Preis Präsident werden will, weil es strategisch nichts bringt, den politischen Gegner dessen Konsens man bei wichtigen Entscheidungen braucht dermassen zu brüskieren. AUf jeden Fall hat er zwei neue Feinde Mendoza und Haas. Das kann nich heiter werden .
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